Die besondere Aufgabe in Radstadt war, dass im Rahmen von Sanierung und teilweisem Neubau von Volks- und Mittelschule die Strukturierung der beiden Schulen überdacht werden sollte: Die beiden Schulen waren bisher eher vermischt in einem Gebäude untergebracht. Der Beteiligungsprozess zeigte, dass sich die Nutzenden eine bessere Entflechtung der beiden Schulen wünschten ohne deshalb auf die gemeinsame Nutzung von einzelnen Gebäudeteilen verzichten zu wollen. Gerade die Exkursionen zu best-practice-Schulen gab in diesem Prozess den Ausschlag für neue Ideen, wie das pädagogische Konzept auch räumlich umgesetzt werden kann.
In dem Entwurf von Architekt Friedrich Wiesenhofer, das als Sieger des Wettbewerbes hervorging, wurden die einzelnen Funktionsbereiche von Mittelschule und Volksschule werden klar getrennt. Die gemeinsamen Nutzungsbereiche wie Zentralbibliothek, Mehrzweckräume, Schulbuffet, Musikräume etc. werden über das Foyer erschlossen ,in dem auch ein Aufenthaltsbereich für Fahrschüler geschaffen wurde. Mit der Möglichkeit der großzügigen Öffnung der Mehrzweckräume zum Foyer können auch hier diverse schulische Veranstaltungen stattfinden.
Die Unterrichtsräume werden im Sinne des neuen pädagogischen Konzeptes mit jeweils 3 bzw. 4 Klassen, 2 Gruppenräumen und Bereichen für offenes Lernen in Clustern zusammengefasst.
»Der Partizipationsprozess wurde von Beginn an mit allen Beteiligten auf Augenhöhegeführt, so dass sich Bedürfnisse und Wünsche entwickeln und parallel mit dem pädagogischen Konzept wachsen konnten. Die Exkursionen zu interessanten Schulen in Ost und West haben uns Einblicke und langfristige Kooperationen gebracht und ließen die unterschiedlichen Kollegien näher zusammenwachsen. Dadurch wurden räumliche Synergien entdeckt und kostensparend realisiert. «
Sepp Tagwercher, Bürgermeister Radstadt
RAUM.WERTprozess: 2011; Realisierung: Architekt Friedrich Wiesenhofer, 2014-2016
Fotos: RAUM.WERTcc / Lend2Architektur