In Krems bestand die Herausforderung darin, einerseits drei bestehende Standorte zu einem „Service-Center“ zu vereinen, und andererseits den Servicegedanken mit bestmöglichen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter*innen zu verbinden. In einem ersten Schritt war es daher nötig, den Mitarbeiter*innen der verschiedenen Standorte die Arbeitsrealitäten der anderen Standorte vor Augen zu führen, um nicht nur die eigenen Anforderungen sondern auch die der anderen besser zu verstehen.
Eine weitere Anforderung an ein neues Raumkonzept war es, einerseits den Mitarbeitenden konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen, aber andererseits möglichst kundenfreundlich aufzutreten. Als Kompromiss zwischen den platzfressenden Einzelbüros und den ungeliebten Großraumbüros wurden gemütliche 4er-Einheiten gefunden, die von den Klient*innen aber nicht mehr aufgesucht werden: Klient*innen des Servicecenters kommen nun nicht mehr bis an den Arbeitsplatz und schauen über die Schulter, sondern werden schon im Foyer kompetent beraten und nutzen mit ihren Sachbearbeiter*innen die bereitstehenden Stehtische oder unterschiedlichen Besprechungsräume.
„Es konnten sich vor der eigentlichen Planungsphase alle Nutzer*innen einbringen und ihre Vorstellungen zur Diskussion stellen. Die Ergebnisse haben unmittelbar Eingang in die Planung gefunden – damit sind gängige Verwerfungen im Zusammenhang mit neu gestalteten Arbeitsplätzen de facto vollständig ausgeblieben.
Nach drei Jahren in Betrieb im Service Center Bauen ist unbestritten, dass der Anspruch in der Dienstleistung, so kundenfreundlich wie möglich aufzutreten und die internen Abläufe so effizient wie möglich zu gestalten, gelebt und erfüllt werden kann.“
Reinhard Weitzer, Baudirektor der Stadt Krems
Prozess: 2015; Realisierung: Architektur Krammer, 2017
Fotos: RAUM.WERTcc