Zusammenlegung der Werkstattstandorte für Textil und Manufaktur mit Geschenkeladen
Das erste von bisher vier Projekten in der Zusammenarbeit mit den Heimstätten Wil ist auch deshalb bemerkenswert, weil wir in diesem Rahmen erstmals einen Beteiligungsprozess mit einer homogenen Gruppe von beeinträchtigten und nicht-beeinträchtigten Personen gestaltet haben. Diese Herausforderung hat sich als sehr bereichernd und sinnstiftend erwiesen.
Im Beteiligungsprozess kamen so die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse zu Tage und konnten in die Planung einfließen. Aber auch die bestehenden Ängste bezüglich des Zusammenwirkens der beiden Gruppen der unterschiedlichen Standorte konnten ausgeräumt werden. Sowohl Produktionsräume als auch Lagerflächen und Ruheräume mussten bedacht und mit den Anforderungen des geplanten kleinen Laden verbunden werden.
„Rückwirkend kann ich von vier wertschöpfenden und wertvollen Auswirkungen unseres Raumwertprozesses berichten: Zuallererst hatten wir durch diesen Prozess einen klaren Bedürfniskatalog an unsere neuen Räumlichkeiten und konnten so gegenüber dem planenden Architekten unsere eigenen Bedürfnisse kompetent vertreten. Zweitens wurden wir im Prozess selbst hervorragend durch eine Reflexion unserer eigenen Abläufe geführt und konnten so aus dem Bestehenden heraus viele konkrete Verbesserungen in unsere Produktions-, Lagerungs- und Warenflussprozesse einbauen. Drittens gelang es Ursula Spannberger mit ihrer RAUM.WERTmethode, über 60 Menschen kreativ und systematisch an Raumfragen zusammenarbeiten zu lassen, was so zu besserem Verständnis und wirkungsvollerer Zusammenarbeit im Unternehmen beigetragen hat. Viertens hat sich die Umsetzung nun über zwei Jahre bewährt und erfüllt gleichzeitig unser
Bedürfnis nach Flexibilität.“
Tobias Lindeke, Bereichsleiter Arbeit – Heimstätten Wil
RAUM.WERTprozess: 2016; Realisierung: Architekt Guido Germann, 2017
Fotos: RAUMWERTcc